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Marien-Hospital Marl
Hervester Straße 57
45768 Marl
Telefon: 02365 911-0
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marl@kkrn.de

Gastroenterologie
In unserer Gastroenterologischen Abteilung werden neben Erkrankungen des Magens und der Speiseröhre auch Krankheiten des Dünn- und Dickdarms diagnostiziert und behandelt. Hierzu zählen die Refluxösophagitis (eine schmerzhafte Entzündung der Speiseröhre durch Rückflusssauren Mageninhalts in die Speiseröhre), die Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, die akuten und chronischen Entzündungen des Dünn- und Dickdarms (z. B. Infektionen oder die chronischen Darmentzündungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa).
In das Fachgebiet der Gastroenterologie fallen auch die Bauchspeichedrüsenbeschwerden und Leberleiden. Im Einzelnen führen wir Diagnostik und Therapie der Leberentzündungen durch Viren (z. B. Hepatitis A,B und C) oder andere Auslöser wie Eisenspeicherdefekte oder auch schädlichen Alkoholgebrauch durch. Die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrankheiten wie der akuten und chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) gehört selbstverständlich zu unserem Leistungsspektrum. Schwerpunktmäßig werden in unserer Abteilung auch die Tumore des gesamten Magen-Darmtraktes in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Radiologen und Pathologen behandelt. Die bauchchirurgische Abteilung unseres Hauses und die Krebsspezialisten aus unserer onkologischen Fachabteilung arbeiten Hand in Hand mit unseren Gastroenterologen.
Interdisziplinärer Dialog
In einem interdisziplinären Dialog tauschen sich Spezialisten aus den Bereichen der Onkologie, Chirurgie, Strahlentherapie, Gastroenterologie und Pathologie wöchentlich auf der so genannten Darmkonferenz aus. Hier werden alle neu aufgetretenen Fälle von Darmkrebs besprochen, und gemeinsam wird ein optimales Therapiekonzept für jeden einzelnen Patienten erarbeitet.
Durch die regelmäßige Zusammenarbeit von Fachleuten aus allen Teilen der Tumormedizin gelingt es, für den Patienten schnellstmöglich die für ihn geeignete Therapie zu planen und sofort umzusetzen.
Die erfolgreiche Arbeit des Darmzentrum Marl wurde im Frühjahr 2009 mit der Zertifizierung nach OnkoZert und Din ISO bestätigt.
Neben der nahezu nebenwirkungsfreien Ultraschalluntersuchung kommen in der Gastroenterologie vor allem endoskopische Verfahren zum Einsatz. Hierbei werden unter Kurznarkose Organe wie Magen und Dickdarm von innen untersucht. Es besteht die Möglichkeit schmerzlos Proben aus erkranktem Gewebe zu entnehmen.
Viele dieser Eingriffe können auch ambulant erfolgen und spielen eine wichtige Rolle in der Krebsvorsorge. So sollte jeder gesunde Erwachsene ab dem 55. Lebensjahr in 10-jährigem Abstand zur Früherkennung von Darmkrebs eine Dickdarmspiegelung durchführen lassen. Hierbei entdeckte Krebsvorläufer können risikoarm während der Coloskopie entfernt werden. Somit kann der Darmkrebs im Frühstadium erkannt und geheilt werden.
Im Einzelnen werden folgende Untersuchungen routinemäßig durchgeführt:
Anlage einer Dauerernährungssonde-PEG Anlage (Perkutan endoskopische Gastronomie)
Bei längerfristigen Schluckstörungen, z. B. in Folge eines Schlaganfalls, kann während einer Gastroskopie ohne umfangreiche Operation eine Ernährungssonde durch die Bauchdecke in den Magen eingebracht werden. Der Betroffene kann über die Sonde Medikamente, Flüssigkeit und Sondenernährung erhalten. Sollte eine Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme, wenn auch nur beschränkt, über den Mund möglich sein, ist dies ergänzend zur Sondenernährung möglich. Bei Besserung der Schluckstörungen kann die PEG mit einem kurzen gastroskopischen Eingriff mühelos wieder entfernt werden.
Besonders bei schweren Erkrankungen im Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde besteht die Möglichkeit der Anlage einer PEG in so genannter Direktpunktionstechnik.
Atemtests
Gastroenterologische Funktionsdiagnostik, Bestimmung der Milchzuckerunverträglichkeit, Fruktoseintoleranz und bakterielle Fehlbesiedlung.
Darmspiegelung (Coloskopie)
Nach einer Darmreinigung, zu der Sie beginnend am Vorabend und am Morgen der Untersuchung je einen Liter einer neutral schmeckenden Abführlösung trinken müssen, erfolgt der Eingriff schmerzlos unter Kurznarkose. Vorstufen von bösartigen Darmerkrankungen (Polypen) können ebenfalls schmerzlos entfernt und zur weiteren mikroskopischen Diagnostik geborgen werden. Aus auffälligen Schleimhautabschnitten werden Proben entnommen.
Verengungen des Darms, wie sie manchmal bei chronischen Entzündungen zu finden sind werden mit einem Ballon schonend erweitert. Der gesamte Eingriff dauert ca. 20 Minuten. Anschließend müssen Sie noch ein bis zwei Stunden nüchtern bleiben, bis die Wirkung der Narkosemittel fast vollständig nachgelassen hat. Auf das Führen eines Fahrzeugs sollten Sie für 24 Stunden nach der Untersuchung verzichten.
Endosonographie
Dies ist eine für die Patientin/den Patienten wenig belastende endoskopische Ultraschalluntersuchung. Mittlerweile ist für die Beurteilung von Tumorstadien im Bereich der Speiseröhre und des Magens eine Endosonographie für eine exakte Stadienfestlegung und Therapieplanung Standard. Des Weiteren ermöglicht diese Methode eine präzise und patientenfreundliche Untersuchung der Bauchspeicheldrüse, der Gallenwege, der Nebennieren und des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes.
Gallenwegsspiegelung -ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie) mit Steinentfernung, Stentanlage und Papillotomie
Die ERCP ist eine endoskopische Methode, mit der diagnostische und therapeutische Eingriffe durchgeführt werden können. Neben der Darstellung der Gallenwege, Gallenblase und des Pankreasgangs mit Röntgenkontrastmittel können auch Steine entfernt oder die Öffnung des Gallengangs geweitet werden.
Durch den Mund wird ein spezielles Endoskop (sog. Duodenoskop) eingebracht und bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben.
Mit einem dünnen Katheder wird der gemeinsame Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse und des Gallengangs sondiert und mit Hilfe von Röntgenkontrastmittel angefärbt. Weitere therapeutische Möglichkeiten bei Engstellen ergeben sich durch die Möglichkeit, Plastikröhrchen (Stents) zur Überbrückung einzubringen. Eine Gelbverfärbung der Haut (Ikterus), wie sie bei Gallenwegsverschlüssen entsteht, kann hierbei oft wirkungsvoll beseitigt oder verhindert werden.
HR-Manometrie
Der Begriff Manometrie bezeichnet die Technik einer Druckmessung in verschiedenen Organen. Durch die Untersuchung werden Störungen der Beweglichkeit (Motilitätsstörungen) des Magen-Darm-Trakts erfasst. Funktionsstörungen des Magen-Darm-Trakts, die mit dieser Technik untersucht werden können, sind die Refluxerkrankung, Motilitätsstörungen der Speiseröhre, Motilitätsstörungen des Magens. Die High-Resolution Ösophagus Manometrie gibt dem Untersucher erstmals die Möglichkeit, den gesamten Ösophagus einschließlich der Sphinktere sofort und in Echtzeit zu beurteilen.
Lungenspiegelung (Bronchoskopie)
Unter Kurznarkose werden die Luftröhre (Trachea) und die Bronchien eingesehen. Eingeführt wird das Gerät über den Mund oder die Nase.
Ein möglicher Hustenreiz wird durch Aufsprühen von örtlich wirkenden Schmerzmitteln (Lokalanästhetika) wirkungsvoll verhindert, so dass der Eingriff schonend durchgeführt werden kann.
Notwendig wird eine Bronchoskopie zur Diagnostik und Therapie bei verschiedensten Lungen- und Bronchialerkrankungen. So lassen sich inhalierte Fremdkörper entfernen, aus Lungentumoren können zur genauen Klassifizierung Proben entnommen werden. Bei schweren Lungenentzündungen kann Material zur mikrobiologischen Diagnostik gewonnen werden, so dass eine genau abgestimmte Antibiotikatherapie eingeleitet werden kann.
Magenspiegelung (Gastroenterologie)
Nach einer 12-stündigen Nahrungskarenz wird über den Mund ein dünnes Gerät eingeführt. Mittels einer an der Spitze angebrachten Kamera kann der Arzt die Speiseröhre, den Magen und den Zwölffingerdarm einsehen. Es besteht die Möglichkeit über einen so genannten Arbeitskanal am Endoskop Proben aus erkranktem Magengewebe zu entnehm- en oder eine Blutstillung bei akuter Magenblutung durchzuführen. Hierzu stehen alle modernen Verfahren (Metallclips, Gummibandligaturen, Laserverödung, Unterspritzung blutender Adern durch verschiedene Medikamente und Gewebekleber) zur Verfügung.
Verengungen in der Speiseröhre durch Entzündungen oder Tumore können durch Erweiterung mit einem Ballon oder durch Anlage eines Drahtröhrchens (Stent) beseitigt oder überbrückt werden.
Routinemäßig wird ein Test auf Helicobacter pylori (ein Magengeschwüre auslösendes Bakterium) durchgeführt.
PH-Metrie
Bei der 24h-pH-Metrie handelt es sich um eine Messung der Säurebelastung in der unteren Speiseröhre über 24 Stunden. Diese Untersuchung kann einen vermehrten Magensäurerückfluß vom Magen in die Speiseröhre (Reflux genannt) nachweisen. Sie ist sinnvoll z.B. vor einer geplanten Anti-Reflux-Operation oder bei Patienten, bei denen ein Reflux vermutet wird, die jedoch in der Spiegelung der Speiseröhre und des Magens keine Veränderungen gezeigt hatten, weiter in Einzelfällen zur Kontrolle der Wirkung von säurehemmenden Medikamenten.
Ultraschall
Mit Hilfe von Ultraschallwellen ist es möglich, Schnittbilder z. B. der Bauch- und Halsorgane zu gewinnen. Wesentliche Nebenwirkungen dieser Methode sind nicht bekannt. Mit Hilfe so genannter Doppler-Verfahren lassen sich Verengungen von Blutgefäßen darstellen und vermessen. Werden auffällige Befunde erhoben, ist es möglich, ultraschallgesteuert mit Hilfe dünner Nadeln Proben aus dem erkrankten Gewebe zur weiteren mikroskopischen Untersuchung zu entnehmen.
Sollte sich Bauchwasser (Aszites) oder Rippenfellwasser (Pleuragerguss) angesammelt haben wird mit Hilfe des Ultraschalls eine geeignete Stelle zur Abpunktion identifiziert. Im Rahmen der Diagnostik von Lebererkrankungen, insbesondere der Hepatitis B und C, kann ebenfalls ultraschallgesteuert eine Probe aus der Leber gewonnen werden.
Unterstützt wird die Diagnose und Therapie vom Team der radiologischen Gemeinschaftspraxis Mühlen.
Mit einer Überweisung zu einer ambulanten Endoskopie melden Sie sich bitte im Sekretariat der Inneren Medizin unter 02365 /231 an.
Darmzentrum
Dickdarmkrebs gehört in Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Doch wenn man den Tumor noch in einem sehr frühen Stadium erkennt und behandelt, kann die Erkrankung in 90 Prozent der Fälle geheilt werden.
Das Darmzentrum Marl gründete sich unter Federführung des leitenden Chirurgen und des Onkologen am Marien-Hospital Marl. Unser Ziel ist, die Versorgung von Patienten mit einem bösartigen Tumor des Dickdarms oder des Mastdarms wesentlich zu verbessern.
Weil die Heilungschancen bei Dickdarm- und Mastdarmkrebs ganz entscheidend von einer frühzeitigen Diagnostik sowie einer qualifizierten Therapie und Nachsorge abhängen, haben sich unter dem Dach des Darmzentrums Marl alle an der Behandlung von Krebspatienten beteiligten Fachdisziplinen zusammengeschlossen. Gemeinsam wurde ein strukturiertes Behandlungskonzept erarbeitet. So profitieren unsere Patienten von der Diagnosestellung bis zur Nachsorge vom Fachwissen aller an der Behandlung von Krebspatienten beteiligten Experten.