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Arztrufzentrale

Benötigen Sie Informationen über die nächstgelegenen Notfalldienstpraxen oder die Möglichkeiten eines Hausbesuches, hilft Ihnen kostenfrei die Arztrufzentrale des ärztlichen Bereitschaftsdienstes / Notfalldienstes unter der Telefonnummer:

116117 (kostenlos)
 

Erreichbarkeit der Arztrufzentrale

Mo., Di., Do. Mi., Fr. Sa., So., Feiertags
18.00 - 08.00 Uhr des Folgetags 13.00 - 08.00 Uhr des Folgetags rund um die Uhr bis Montag 08.00 Uhr

Giftnotruf

Die Informationszentrale gegen Vergiftungen im Universitätsklinikum Bonn berät Sie 24 Stunden am Tag bei akuten oder chronischen Vergiftungen durch Medikamente, Pflanzen, Drogen, Tiere, Pilze, Haushaltsmittel oder Chemikalien.

Die Notrufnummer lautet: 0228 19240

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Notfall

"Seien Sie sicher: Wir lassen Sie mit Ihrer Krankheit nicht allein."

Darmzentrum Marl

Dickdarmkrebs gehört in Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Doch wenn man den Tumor noch in einem sehr frühen Stadium erkennt und behandelt, kann die Erkrankung in 90 Prozent der Fälle geheilt werden.

Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen die Arbeit und das Team des Darmzentrums Marl vor, das sich unter Federführung des Zentrumsleiters und des Koordinators des Darmzentrums gründete. Unser Ziel ist, die Versorgung von Patienten mit einem bösartigen Tumor des Dickdarms oder des Mastdarms wesentlich zu verbessern. Weil die Heilungschancen bei Dickdarm- und Mastdarmkrebs ganz entscheidend von einer frühzeitigen Diagnostik sowie einer qualifizierten Therapie und Nachsorge abhängen, haben sich unter dem Dach des Darmzentrums Marl alle an der Behandlung von Krebspatienten beteiligten Fachdisziplinen zusammengeschlossen. Gemeinsam wurde ein strukturiertes Behandlungskonzept erarbeitet. So profitieren unsere Patienten von der Diagnosestellung bis zur Nachsorge vom Fachwissen aller an der Behandlung von Krebspatienten beteiligten Experten.

Wir möchten Sie von Anfang an über alle Aspekte der Erkrankung und über die Behandlungsmöglichkeiten aufklären. Sie sollen wissen, welche Hilfen wir Ihnen für den Umgang mit Ihrer Erkrankung anbieten. Seien Sie sicher: Wir lassen Sie mit Ihrer Krankheit nicht allein.

Zertifizierung

Der Name "Darmzentrum" ist nicht geschützt und kann deshalb prinzipiell von jeder Einrichtung verwendet werden. Erst der Zusatz „zertifiziertes Darmzentrum“ weist nach, dass bestimmte Kriterien erfüllt sind, die zum Beispiel Abläufe, Behandlungsstrategien und Organisationsstrukturen betreffen. Grundsätzlich bedeutet eine Zertifizierung, dass die Qualität der Einrichtung durch Außenstehende überprüft wurde und auch weiter regelmäßig nachgewiesen werden muss.

Das internationale Zertifikat nach DIN EN ISO 9001 - verliehen von der Zertifizierungsgesellschaft 3cert - hat besonders die Strukturen des Darmzentrums beurteilt und für gut befunden, so z.B. die Qualität der Endoskopieeinrichtung, der Operationsabteilung, der Bettenstationen und der onkologischen Ambulanz. Besonderer Wert wird bei der Zertifizierung außerdem auf die Einhaltung von vorgegebenen Standards gelegt. So können die Patienten sicher sein, dass die Voraussetzungen für eine qualitativ gute Behandlung erfüllt sind und sich die Therapie an internationalen Qualitätsnormen orientiert.

Was ist Darmkrebs?

Trotz aller Vorurteile: Die Diagnose Krebs bedeutet kein Todesurteil. Die moderne Medizin kann heute eine Krebserkrankung gut behandeln und auch in vielen Fällen heilen – vorausgesetzt die Krankheit wird in einem Frühstadium entdeckt.

Doch was ist überhaupt Krebs?

Beim Krebs vermehren sich ungebremst Körperzellen, breiten sich im Körper aus und zerstören benachbartes Gewebe und Organe. Unter dem Begriff Darmkrebs fasst man bösartige Neubildungen des Dickdarms und des Mastdarms zusammen. In Deutschland ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebsart bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen. Derzeit gehen wir in Deutschland von rund 14.000 jährlichen Neuerkrankungen an Dickdarmkrebs bei Männern und 19.000 bei Frauen aus. Beim Mastdarmkrebs sind dies ca. 8.800 Männer und 8.700 Frauen. Zusammen sind dies fast 50.000 Menschen pro Jahr, andere Schätzungen gehen sogar von bis zu 70.000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland aus.

Ausführliche Informationen erhalten Sie bei drfalkpharma.de. Das Leitlinienprogramm Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft finden Sie hier.
 

Anatomie

Der Darm ist ein faszinierender Körperteil, denn er ist mehr als ein Verdauungsorgan. Er ist nicht nur das größte Immunsystem, sondern zugleich einer unser klügsten und sensibelsten Körperteile. Mediziner sprechen deshalb auch vom "zweiten Gehirn" des Menschen, weil der Darm von über 100 Milliarden Nervenzellen umhüllt wird und damit mehr Neuronen als das Gehirn und das Rückenmark enthält.

Der Darm des Menschen wird unterteilt in Dünn- und Dickdarm. Der Dünndarm hat eine Länge von 5 bis 8 Metern auf und beginnt hinter dem so genannten Zwölffingerdarm im linken Oberbauch. Am unteren Ende im rechten Unterbauch geht der Dünndarm in den Dickdarm über. Der Dünndarm ist für die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen zuständig, die durch die "Verdauungssäfte" aus Bauchspeicheldrüse, Galle und Leber für die Aufnahme vorbereitet werden. Der Dickdarm liegt wie ein "Rahmen" im Bauchraum, er beginnt im rechten Unterbauch mit dem Blinddarm, an dessen Ende sich der Wurmfortsatz ("Appendix") befindet. Die häufige "Blinddarmentzündung" betrifft nur diesen Wurmfortsatz, der eigentliche Blinddarm ist nicht betroffen.

Bösartige Tumoren werden mit wenigen Ausnahmen nur im Dickdarm beobachtet, auf dem Weg vom Blinddarm bis zum Mastdarm besteht eine deutliche Häufigkeitszunahme. Deshalb ist die Dickdarmspiegelung in der Krebsvorsorge so wichtig, während Dünndarmuntersuchungen (z. B. durch Röntgen bzw. die sog. Kapselendoskopie) als Maßnahme zur Krebsvorbeugung nicht notwendig sind.

Risikofaktoren

Die Ursachen, die zur Entstehung des Darmkrebses führen, sind zwar noch nicht eindeutig geklärt, doch medizinische Experten sind sich sicher, dass einige Faktoren die Entstehung von Dickdarmkrebs begünstigen. So nimmt beispielsweise das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, mit steigendem Lebensalter zu. Nicht zuletzt spielen unsere veränderten Lebensgewohnheiten eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung: Fettes Essen, viel Fleisch, regelmäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Übergewicht und wenig Bewegung erhöhen die Gefahr einer bösartigen Erkrankung.

Darüber hinaus gibt es auch bestimmte Personengruppen, die – verglichen mit der Durchschnittsbevölkerung – ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko haben. Dazu gehören:

  • Menschen mit einer familiären Veranlagung für Darmkrebs
  • Anlageträger für ein hereditäres kolorektales Karzinom (vererbbare Form des Dick- und Mastdarmkrebses)
  • Patienten, die an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden (z. B. Colitis ulcerosa).

1. Vererbung

Die Vererbung des Krebsrisikos spielt sicher eine bedeutende Rolle, die man aber heute in ihrem Ausmaß noch nicht abschließend bewerten kann. Man rechnet damit, dass bei 10 bis 15 Prozent aller Darmkrebserkrankungen eine genetische Disposition für die Entstehung mitverantwortlich ist. Einige der Gendefekte, die Darmkrebs auslösen können, sind heute bereits bekannt (z.B. FAP, HNPCC).

Bei der FAP (familiäre adenomatöse Polyposis:= vererbbare Polypenkrankheit des Darmes) weisen die betroffenen Familienmitglieder schon in jungen Jahren zum Teil Hunderte von Polypen im Darm auf, von denen einige auch frühzeitig zu bösartigen Krebstumoren entarten.

Im Gegensatz dazu zeigen Patienten mit einem HNPCC-Syndrom (hereditäres nichtpolypöses kolorektales Karzinom: darunter versteht man einen vererbten, nicht durch Polypen entstandenen Dick- bzw. Mastdarmkrebs) nur selten Polypen, vielmehr entstehen bereits in jungen Lebensjahre direkt bösartige Darmtumoren. Bei beiden Erkrankungen sind Gendefekte bekannt, die dann auch bei den Mitgliedern dieser Familien untersucht werden können, um ihr persönliches Risiko für die Krebsentstehung abschätzen zu können. In vielen Fällen können wir aber nur aus der Beobachtung heraus auf eine Rolle vererbter Gene schließen („familiär gesteigertes Risiko“). Auf Grundlage dieser Annahmen wurden die aktuellen Empfehlungen für die Vorsorge entwickelt, denen Patienten mit einem erhöhtem Risiko folgen sollten.

Familiär gesteigertes Risiko:
Wenn in der Familie bereits Dick- bzw. Mastdarmkrebs aufgetreten ist, dann haben Verwandte ersten Grades (also die Söhne und Töchter der Erkrankten) ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken. Bei Verwandten zweiten Grades besteht ein gering erhöhtes Risiko.

Deshalb gilt folgende Empfehlung: Verwandte ersten Grades sollten sich rechtzeitig einer Koloskopie (Darmspiegelung) unterziehen, und zwar zehn Jahre vor dem Lebensalter, in dem die Erkrankung bei ihrem Angehörigen festgestellt wurde. Spätestens sollten sie jedoch im 50. Lebensjahr eine Koloskopie durchführen lassen.
Ein Beispiel: Trat die Erkrankung bei Vater oder Mutter im Alter von 45 Jahren auf, dann sollten sich die Kinder bereits mit 35 Jahren einer Darmspiegelung unterziehen.

Wenn ein Familienmitglied an einem Adenom (Krebsvorstufe) erkrankt ist und dieses vor dem 50. Lebensjahr entdeckt wurde, dann haben Verwandte ersten Grades ein erhöhtes Risiko, an einem Dick- bzw. Mastdarmkrebs zu erkranken. Auch hier sollte die Vorsorge bei Verwandten 10 Jahre vor dem Erreichen des Alters erfolgen, in dem bei dem Patienten die Krebsvorstufen entdeckt wurden.

Hereditäres kolorektales Karzinom (vererbter Dick- und Mastdarmkrebs):
Wir kennen mehrere Erbkrankheiten, die eng mit der Entstehung eines Dick- bzw. Mastdarmkrebses zusammenhängen (FAP, HNPCC u.a). Wenn ein solcher Gendefekt bei einem Patienten mit Dick- bzw. Mastdarmkrebs nachgewiesen wird, dann hat das für die direkten Familienangehörigen unmittelbare und lebenswichtige Auswirkungen, weil das Risiko einer eigenen Krebserkrankung erheblich erhöht ist.

Diese Risiken können zuverlässig durch einen Gentest ausgeschlossen werden. Deshalb sollten sich Betroffene unbedingt bei entsprechenden Experten genetisch beraten lassen. Da sich der Verdacht auf eine solche Erkrankung häufig nur durch die Familiengeschichte erhärten lässt, ist eine exakte Erhebung dieser Daten bei allen Patienten mit Darmkrebs ausgesprochen wichtig.


Besonders gefährdet sind Patienten, die alle folgenden Kriterien gleichzeitig erfüllen (so genannte Amsterdam-Kriterien):

  • Mindestens drei Familienmitglieder mit HNPCC-assoz. Krebserkrankungen. Dazu zählen z.B. der Dickdarm- bzw. Mastdarmkrebs, Gebärmutterkrebs, Dünndarmkrebs sowie Harnleiter/Nierenbeckenkrebs,
  • mindestens zwei betroffene, aufeinanderfolgende Generationen,
  • ein Familienmitglied erstgradig verwandt mit den beiden anderen,
  • ein Erkrankter zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre,
  • Ausschluss einer familiären adenomatösen Polyposis (FAP), einer vererbbaren Polypenkrankheit des Darmes.


2. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Patienten mit einer Colitis ulcerosa (entzündlicher Befall des Mast- und Dickdarms) haben ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Darmkrebses. Das Risiko hängt von der Ausdehnung der Entzündung, dem Alter beim ersten Auftreten der Erkrankung und der Dauer der Erkrankung ab. Dauert die Krankheit mehr als 30 Jahre an, dann beträgt das Darmkrebsrisiko bis zu 18 Prozent. Aus diesem Grunde sollten sich Patienten ab einem bestimmten Zeitpunkt jährlich einer Darmspiegelung mit Probeentnahmen unterziehen, und zwar

  • nach 8 Jahren, wenn der gesamte Dickdarm dauerhaft betroffen ist
  • nach 15 Jahren, wenn der Dickdarm linksseitig chronisch entzündet ist.

Für Patienten, die an Morbus Crohn (chronische, schubweise verlaufende Entzündung aller Schichten der Darmwand) erkrankt sind, lassen die bislang erhobenen Daten keine klare Empfehlung zu. Sie sollten allerdings weiter an den angebotenen Vorsorgemaßnahmen teilnehmen.

3. Risikocheck

Darmkrebs ist heilbar – vorausgesetzt er wird frühzeitig erkannt. Welche Risikofaktoren bestehen bei Ihnen? Nehmen Sie sich bitte kurz Zeit und beantworten die Fragen in unserem Risikocheck. Dazu öffnen Sie einfach die PDF-Datei und drucken sie aus. Am Ende des Tests finden Sie eine kurze Auswertung.
 

»Risikocheck« zum Download

Symptome

Symptome treten bei Darmkrebserkrankungen erst relativ spät auf. Aus diesem Grunde ist die Vorsorge auch bei beschwerdefreien Patienten so wichtig. Im Verlauf der Erkrankung können auftreten:
 

  • Blutbeimengungen im Stuhl
  • Änderungen des Stuhlverhaltens mit neu auftretender Verstopfung oder Durchfällen
  • Bauchschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit

Wenn Sie diese Symptome beobachten, sollten Sie umgehend den Hausarzt aufsuchen, damit in begründeten Fällen eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt wird. Mit dieser Untersuchung lässt sich eine Geschwulst im Darm sicher entdecken oder auch ausschließen. Die konsequente Abklärung ist um so wichtiger, wenn gleichzeitig andere Erkrankungen bestehen, die ähnliche Symptome verursachen, wie zum Beispiel Hämorrhoiden. Schreitet das Tumorwachstum weiter fort, kann es zu einem Darmverschluss oder im Extremfall zu einem Darmdurchbruch kommen.

Vorbeugung

Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand: Denn Sie können einen entscheidenden Beitrag dafür leisten, dem Darmkrebs vorzubeugen. Hier haben wir für Sie einige Tipps und Hinweise zusammengestellt, mit denen Sie viel für Ihr Wohlbefinden tun können.

  • Bewegen Sie sich regelmäßig. Das vermindert das Risiko, an Dick- und Mastdarmkrebs zu erkranken.
  • Reduzieren Sie Ihr Gewicht: Als Richtwert gilt: Ihr BMI sollte > 25kg/m2 (Verlinkung mit BMI-Tabelle) nicht übersteigen. Wissenschaftliche Studien konnten nachweisen, dass Patienten mit regelmäßiger körperlicher Aktivität weniger Dickdarmpolypen (Krebsvorstufen) und weniger Dickdarmkrebse aufweisen. Gleiches gilt für Menschen mit Normalgewicht gegenüber denen mit Übergewicht.
  • Verzichten Sie auf den blauen Dunst: Rauchen geht mit einem erhöhten Risiko für Dickdarmpolypen und Dickdarmkrebs einher. Außerdem birgt das Rauchen die Gefahr, auch an anderen Krebsformen (z.B. Bronchialkarzinom, Blasenkarzinom) zu erkranken. Und nicht zuletzt steigt für Raucher im Falle einer bösartigen Erkrankung das Operationsrisiko an.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen: Essen sie möglichst ballaststoffreich, und reduzieren sie Ihren Fleischkonsum. Auf die tägliche Speisekarten gehören Obst und Gemüse (5 Portionen pro Tag). Mäßigen Sie außerdem Ihren Alkoholkonsum. Die Ernährung sollte folsäure- und kalziumreich sein. Noch nicht wissenschaftlich geklärt ist bislang, wie sich der Verzehr von Fisch, fettreduzierter Nahrung und Vitamin-C-haltiger Lebensmittel auswirkt. Man geht jedoch davon aus, dass diese Produkte einen positiven Einfluss haben und das Auftreten von Krebsvorstufen verringern können. Wenn Sie alle Ernährungstipps beherzigen, dann können wir derzeit die zusätzliche Einnahme von Medikamenten bzw. Mikronährstoffen nicht empfehlen (z.B. Calcium, Magnesium, Beta-Carotin, Vitamin A, C, D, E, Folsäure, Selen, Acetylsalicylsäure).

Früherkennung

Am besten ist es, wenn Sie erst gar nicht an Darmkrebs erkranken. Nehmen Sie deshalb die Angebote der Vorsorge wahr: Diese haben nämlich das Ziel, eine Krebserkrankung möglichst früh zu erkennen – bevor überhaupt Beschwerden und Symptome auftreten. Außerdem können die Ärzte bei diesen Untersuchungen Vorstufen des Dickdarmkrebses erkennen und dadurch verhindern, dass sich diese Vorstufen zum bösartigen Tumor weiter entwickeln. Als Empfehlung gilt: Wenn Sie das 50. Lebensjahr erreicht haben, sollten Sie zur Darmkrebsvorsorge gehen – vorausgesetzt, Sie haben keine Beschwerden oder ein genetisch- oder erkrankungsbedingtes Risiko (siehe Risikofaktoren, Erbfaktoren).

Standarduntersuchungen bei der Vorsorge sind heute die Austastung des Mastdarms durch den Arzt sowie die Stuhluntersuchung auf okkultes (verstecktes) Blut (FOBT). Diese Untersuchungen sollten Sie jährlich durchführen. Ab dem 55. Lebensjahr gilt die Empfehlung, sich zusätzlich einer „hohen“ Koloskopie zu unterziehen. Darunter versteht man eine komplette Darmspiegelung im Gegensatz zur kleinen Darmspiegelung, bei der nur Mastdarm und Sigma (letzter Teil des Dickdarms) untersucht werden. Wenn diese Untersuchung ohne Befund bleibt, steht die nächste Koloskopie erst wieder nach zehn Jahren an.

Diagnostik

Um Darmkrebs zu erkennen, stehen folgende Untersuchungsverfahren zur Verfügung:

FOBT (Guaiak-Test, Haemokkulttest):

Dieser Test besteht aus drei Testbriefchen mit jeweils zwei Auftragefeldern für Stuhl (Abb.). Ziel der Untersuchung ist es, so genanntes okkultes (unsichtbares) Blut zu entdecken. Denn es kann ein Hinweis darauf sein, das ein Darmkrebs oder Vorstufen dazu (Polypen, Adenome) vorliegen. Studien haben gezeigt, dass eine regelmäßige Anwendung dieser Methode die Krebssterblichkeit um 15 bis 20 Prozent senken kann. Bei positivem Befund sollte umgehend eine „hohe“ Koloskopie (darunter versteht man eine komplette Darmspiegelung im Gegensatz zur kleinen Darmspiegelung, bei der nur Mastdarm und Sigma untersucht werden) durchgeführt werden. Damit kann man die Diagnose bestätigen und – sollte sich der Befund erhärten – die Lage sowie die Ausdehnung des Tumors bestimmen.

Rektal-digitale Untersuchung:

Mit dieser Tast-Untersuchung beurteilt der Arzt die unteren 8 bis 10 Zentimeter des Mastdarms. Hier finden sich etwa 10 bis 20 Prozent aller Darmtumoren. Außerdem kann man so die Beschaffenheit der Prostata beim Mann und. der weiblichen Geschlechtsorgane bei der Frau ertasten. Weiterhin gehört die Untersuchung des Darmausganges (Anus) zur Routine bei der Tastuntersuchung.

Rektoskopie und Proktoskopie:

Bei diesen Untersuchungen werden die unteren 20 bis 30 Zentimeter des Dickdarms mit einem starren Instrument untersucht. Der Vorteil für die Patienten besteht darin, dass zur Vorbereitung lediglich ein kleiner Einlauf oder Abführzäpfchen erforderlich sind. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten und ist schmerzfrei. Mit der Rektoskopie, die man als Ergänzung zur flexiblen Untersuchung (Koloskopie) einsetzt, können wir den unteren Teil des Mastdarms exakter beurteilen und beim Mastdarmkrebs die Höhe des Tumors besser bestimmen. Als alleinige Vorsorgemaßnahme reicht diese Untersuchung jedoch nicht aus, weil sie nur etwa 20 bis 30 Prozent aller Tumoren erfasst.

Sigmoidoskopie:

Bei dieser Untersuchung wird nur der untere Teil des Dickdarms gespiegelt. Die Untersuchung benötigt nur wenig Vorbereitung (s. Rektoskopie Verlinkung), und die Patienten benötigen keine Betäubung (Sedierung). Nachteil dieser Untersuchungsmethode ist, dass man damit die oberen Abschnitte des Darms nicht darstellen kann und deshalb die im rechten Teil des Dickdarms befindlichen Tumoren (das sind immerhin bis zu 60 Prozent!) nicht entdeckt. Wir empfehlen deshalb, diese Untersuchung durch die komplette Koloskopie zu ersetzen.

Koloskopie:

Die komplette Koloskopie (Dickdarmspiegelung) ist das sicherste Verfahren, um einen Dick- und Mastdarmkrebs zu entdecken. Sie ist deshalb heute auch das Standardverfahren in der Vorsorge. Nach den Krebsfrüherkennungsrichtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und der Krankenkassen wird sie jedem Versicherten ab dem 55. Lebensjahr angeboten. Bei unauffälligem Befund reicht eine Wiederholung nach zehn Jahren. Auf diese Untersuchung muss der Darm vorbereitet werden (Entleerung mit speziellen Medikamenten am Vortag). In der Regel erhalten die Patienten während der Untersuchung ein Beruhigungsmittel (Sedierung), so dass sie von der Koloskopie wenig oder gar nichts mitbekommen. Weil das Betäubungsmittel das Reaktionsvermögen beeinträchtigt, dürfen die Patienten am Tag der Untersuchung kein Auto fahren.

Barium-Doppelkontrastuntersuchung:

Die Vorbereitung zu dieser Untersuchung entspricht denen zur Koloskopie. Zwei nachteilige Faktoren haben allerdings dazu geführt, dass diese Methode für die Vorsorge keine Rolle mehr spielt:

  • die Nichterkennbarkeit von Polypen mit weniger als einem Zentimeter Durchmesser
  • die Notwendigkeit einer zusätzlichen Darmspiegelung bei verdächtigen Befunden.

CT- bzw. MRT-Kolonografie:

Obwohl das Interesse in den Medien für diese beiden Untersuchungsverfahren groß ist, eignen sie sich nicht zur Vorsorge bei beschwerdefreien Menschen. Sie haben nämlich ähnliche Nachteile wie die Barium-Doppelkontrastuntersuchung, weil sich mit ihnen kleine Polypen nicht erkennen lassen und eine Darmspiegelung bei verdächtigen Befunden nötig wird.

Operative Therapie

Im besten Fall können wir die Krankheit heilen, indem wir bei einer Darmspiegelung den Tumor abtragen. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn der Tumor

  • in einem Polypen entstanden ist
  • vom feingeweblichen Typ her ein niedriges Risiko aufweist
  • und den Polypenstiel noch nicht erreicht hat (so genannte T1 – low risk-Tumoren, also Tumoren in einem frühen Stadium).

In allen anderen Fällen müssen wir den Tumor und seine Umgebung operativ entfernen.
Ist bei Ihnen eine Operation erforderlich, dann führen wir sie nach den neuesten wissenschaftlichen Empfehlungen durch. Wir können heute durch eine optimale Vorbehandlung und moderne Operationstechniken in über 90 Prozent aller Fälle auch beim Mastdarmkrebs erreichen, dass der Schließmuskel erhalten bleibt und Sie keinen dauerhaften künstlichen Darmausgang benötigen.

Dickdarmkrebs

Beim Dickdarmkrebs wird das Ausmaß der Operation durch die Lage des Tumors bestimmt. Dabei spielt die Blutgefäßversorgung eine entscheidende Rolle, da die Lymphknotenstationen entlang der Gefäße liegen. Wenn wir den Tumor mit seinen zugehörigen Lymphgefäßen und Lymphknoten entfernen müssen, ist es notwendig, z.B. die rechte Hälfte des Dickdarms, den Querdarm oder auch die gesamte linke Hälfte des Dickdarms herauszunehmen. Nur so können wir eine Tumorfreiheit erreichen.

Das muss aber keine Einschränkung der Lebensqualität bedeuten. Denn die Erfahrung zeigt, dass unsere Patienten nach einer kurzen Zeit der Anpassung auch mit nur der Hälfte des Dickdarms eine nahezu unveränderte Lebensqualität haben. Und noch eine Sorge können wir nehmen: Ein künstlicher Darmausgang ist beim Dickdarmkrebs nur in absoluten Ausnahmefällen erforderlich (z.B. beim Darmverschluss) und wird dann meistens auch nur für kurze Zeit gelegt.

Mastdarmkrebs

Beim Mastdarmkrebs müssen wir zunächst entscheiden, ob wir direkt operieren oder zunächst eine Vorbehandlung mit Strahlentherapie und Chemotherapie erforderlich ist. Diese Entscheidung hängt vom Abstand des Tumors vom Schließmuskel, von der Möglichkeit des Lymphknotenbefalls und von der Eindringtiefe des Tumors in die Darmwand ab. Die Operation umfasst immer die Entfernung des Mastdarms, der Lymphgefäße und Lymphknoten entlang der Blutgefäße und die Entfernung des so genannten Mesorektums, in dem ebenfalls Lymphgefäße und Lymphknoten um den Darm herum vorkommen (sog. TME oder totale mesorektale Excision). Auf diese Weise erzielen wir die größtmögliche Sicherheit, um ein örtliches Wiederauftreten der Erkrankung zu vermeiden.

Bei der Operation achten unsere Chirurgen besonders auf die Nerven im kleinen Becken, die für die Blasenfunktion, die männliche Potenz und die Schließmuskelfunktion des Mastdarms verantwortlich sind. Wir können heute den Schließmuskel erhalten, wenn der Tumor mehr als zwei Zentimeter vom Oberrand des Schließmuskels entfernt ist und dieser eine regelrechte Funktion aufweist. Meistens müssen wir bei tiefen Tumoren und im Anschluss an eine Bestrahlung für zwei bis drei Monate einen künstlichen Darmausgang legen.

Nach der Operation

Unmittelbar nach dem Eingriff werden Sie auf unseren interdisziplinär geführten Intensiv- und Intermediate-Care-Einheiten bestens versorgt und betreut. Dort behandeln Sie bis zu Ihrer Entlassung spezialisierte Intensivmediziner, Schmerztherapeuten, Chirurgen, Gastroenterologen und Onkologen in enger Zusammenarbeit. Nach Möglichkeit behandeln wir Sie nach dem so genannten Fast-Track-Konzept. Übersetzt heißt „Fast Track“ soviel wie „schnelle Schiene“. Und genau darum geht es: durch eine verbesserte Vor- und Nachbehandlung einen schnellen Heilungserfolg zu erzielen.

Um Schmerzen auszuschalten, wird bereits vor der Operation ein Periduralkatheter gelegt (ein dünner Kunststoffschlauch zur Schmerztherapie in der Nähe des Rückenmarks). Durch ihn fließen später kontinuierlich Medikamente, die den Schmerz wirksam ausschalten. Außerdem wird dadurch eine Darmlähmung verhindert, häufig eine unangenehme Folge bei großen Baucheingriffen. Ist die Operation überstanden, werden Sie sofort wieder mobilisiert, und auch der Kostaufbau beginnt umgehend. Sie dürfen schon nach wenigen Stunden wieder etwas trinken und Joghurt zu sich nehmen.
Sollte bei Ihnen nach der Operation eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung notwendig werden, führen wir diese Behandlung in der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und in der Praxis für Strahlentherapie durch.

Medikamentöse Therapie

1. Chemotherapie

Eine Chemotherapie ist eine medikamentöse Behandlung bösartiger Zellsysteme. Dabei bekommen die Patienten Medikamente entweder als Infusion oder in Tablettenform. Diese Substanzen haben die Zerstörung der bösartigen Tumorzellen zum Ziel. Tumorzellen sind in ihrem Stoffwechsel sehr aktiv, so dass eine große Menge dieser Substanzen durch diese Zellsysteme geschleust wird. Durch diese Medikamente werden Tumorzellen in ihrem Entwicklungszyklus blockiert und sterben ab.

Um diese Effekte zu verstärken, werden häufig mehrere Medikamente miteinander kombiniert. Die Behandlung mit diesen Substanzen erfolgt meist in Intervallen, das heißt: Auf einen oder mehrere Tage mit Therapie folgen häufig viele therapiefreie Tage. Die Behandlung setzt sich so aus mehreren Zyklen zusammen.

Die Zusammenstellung der Medikamente und deren Dosierung ist immer individuell verschieden. Wir berücksichtigen dabei das Krankheitsstadium, den Allgemeinzustand und das Körpergewicht der Patienten. Auch die Dauer der Therapie ist abhängig vom Krankheitsstadium. Diese Schemata werden nach internationalen Leitlinien berechnet.

Die Chemotherapien können in verschiedenen Stadien einer bösartigen Erkrankung eingesetzt werden:

Neoadjuvante Behandlung

Diese Form der Therapie wird vor einer Operation eingesetzt, um den Tumor zu verkleinern und dadurch eine Operation zu ermöglichen. Bei Tumoren des Enddarmes werden Chemotherapie und Strahlentherapie vor der Operation miteinander kombiniert. Dadurch erhöht sich die Chance auf eine dauerhafte Heilung. Und wir können dadurch auch häufig die Anlage eines künstlichen Darmausgangs vermeiden.

Adjuvante Therapie

Hierbei wird die Chemotherapie nach der Operation verabreicht mit dem Ziel, winzige Tumorzellnester zu zerstören, die nicht durch eine Operation entfernt worden sind. Diese Therapieform trägt bei Lymphknotenbefall zur Sicherstellung einer dauerhaften Heilung bei.

Palliative Therapie

Wenn die bösartige Erkrankung bereits Tochtergeschwülste verbreitet hat, kann man die Krankheit meistens nicht mehr heilen. Doch wir können durch die Therapie das Leben häufig deutlich verlängern und die Lebensqualität entscheidend verbessern.

Nebenwirkungen:

Die Medikamente, die zur Chemotherapie eingesetzt werden, zirkulieren durch den gesamten Organismus. Dabei ist der Durchsatz durch stoffwechselaktive Organsysteme besonders hoch. Dieser Mechanismus hat zwei Seiten: In den Tumorzellen ist er erwünscht; in anderen, schnell wachsenden Organsystemen kann diese Therapieform jedoch auch Nebenwirkungen hervorrufen. Wie stark sie auftreten, ist sehr unterschiedlich. Doch viele der Nebenwirkungen kann man heute gut in den Griff bekommen. Mögliche Nebenwirkungen sind:

  • Übelkeit: Dabei wird sowohl die Schleimhaut des Magens als auch das Brechzentrum im Gehirn aktiviert. Mit modernen Medikamenten können wir diese Nebenwirkung weitgehend unterdrücken.
  • Durchfall: Durch Schädigung der Magen- und Darmschleimhaut können lebensbedrohliche Durchfälle entstehen. Dieses Symptom lässt sich jedoch durch vorbeugende Medikamentengabe fast immer vermeiden.
  • Veränderungen des Blutes: Das Knochenmark ist ein sehr rasch wachsendes Organsystem, das häufig durch die Chemotherapie in Mitleidenschaft gezogen wird. Durch regelmäßige Laborkontrollen können wir Veränderungen frühzeitig erkennen und behandeln. Unter Umständen sind Bluttransfusionen oder eine Verschiebung der Therapieintervalle notwendig. In Einzelfällen kann auch der Einsatz von Wachstumsfaktoren (z.B. Erythropoetin) die Blutbildung unterstützen.
  • Haarausfall: Die Medikamente, die zur Behandlung der Darmtumoren eingesetzt werden, verursachen normalerweise keinen Haarausfall. Fallen unter der Behandlung dennoch Haare aus, dann hört dieser Prozess nach Beendigung der Chemotherapie wieder auf und die Haare wachsen wieder nach. Zur Überbrückung kann ein Haarersatz (Perücke) verordnet werden.
  • Nervenstörungen: Das Medikament Oxaliplatin kann zu störendem Kribbeln und einem Taubheitsgefühl in Händen und Füßen führen. Zur Vorbeugung werden Infusionen mit Magnesium und Calcium verabreicht.
  • Hautveränderungen: Insbesondere bei Chemotherapeutika in Tablettenform kann es zu Rötungen und Hautablösungen an Händen und Füßen kommen. Eine vorbeugende Salbenbehandlung verhindert diese Beschwerden weitgehend.

2. Antikörper Therapie

Bei der Antikörpertherapie handelt es sich um einen neuartigen Angriffspunkt im Kampf gegen Tumorzellen. Diese Therapie wird auch Immuntherapie genannt. Hierbei wird direkt in die Signalwege der Tumorzellen eingegriffen. Dadurch kann zum Beispiel das Wachstum der Tumorgefäße gestoppt werden. Häufig müssen vor Einsatz dieser Medikamente bestimmte Rezeptoren oder genetische Veränderungen am Tumor nachgewiesen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Antikörper auch einen entsprechenden Angriffspunkt an den Tumorzellen finden. Bei fehlenden Rezeptoren sind diese Medikamente nicht wirksam.

Zur Steigerung ihrer Wirksamkeit wird die Antikörpertherapie mit Chemotherapeutika kombiniert.

Nebenwirkungen:

Die Nebenwirkungen dieser neuen Therapiemethode unterscheiden sich deutlich von denen der Chemotherapie. Darüber hinaus sind sie nicht stark ausgeprägt. Mögliche Nebenwirkungen sind:

  • Hautveränderungen: Häufig bildet sich eine Rötung der Haut oder ein akneiforme Hautveränderung. Eine Salbenbehandlung kann diese Symptome weitgehend lindern.
  • Bluthochdruck: Bei vielen Patienten kommt es zur Blutdruckerhöhung, der jedoch medikamentös gut zu behandeln ist.
  • Allergie: Vor allem bei der ersten Anwendung kann es zu allergischen Reaktionen kommen, die aber mit Medikamenten vollständig abklingen.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie findet in unserem Darmzentrum in Kooperation mit der Praxis für Nuklearmedizin und Strahlentherapie am St. Elisabeth Krankenhaus in Dorsten statt. Die Aufgabe der Strahlentherapie ist die örtliche Verkleinerung eines bösartigen Prozesses.

Häufig wird die Strahlentherapie in Zusammenhang mit einer Chemotherapie vor einer Operation eines Endarmtumors durchgeführt. In diesem Fall verstärken sich die beiden Therapieformen. Dadurch ist oft eine Erhaltung der Schließmuskelfunktion möglich.

Vor Einleitung einer solchen Therapie erfolgt die Fallbesprechung mit allen beteiligten Ärzten in der Darmzentrumskonferenz. Dabei legt der Onkologe die Dosierung der medikamentösen Therapie fest. Der Strahlentherapeut wiederum bestimmt nach einer Planungscomputertomographie den Bestrahlungsplan. Die Bestrahlungstherapie erfolgt in der Regel innerhalb von fünf Wochen, wobei die einzelne Bestrahlungssitzung nur wenige Minuten dauert. Parallel zur Bestrahlung erfolgt dann in monatlichem Abstand eine Chemotherapie.

Als häufige Nebenwirkungen können eine Hautrötung wie nach einem Sonnenbrand und Durchfälle auftreten.

Studien

Wir bieten unseren Patienten im Darmzentrum die Teilnahme an wissenschaftlichen Studien an. Sie werden nach entsprechender Genehmigung durch die Ethikkommission unter strengen wissenschaftlichen Bedingungen durchgeführt. Das Ziel dieser Studien ist die bessere Versorgung der Patienten.

An folgenden Studien nehmen wir teil:

Psychoonkologie

Zielsetzung der Studie
Die Studie dient der Verbesserung der Erkennung psychosozialen Unterstützungsbedarfs und Therapie behandlungsbedürftiger psychischer Störung bei Krebskranken.

Wer kann teilnehmen?
Teilnehmen können Patienten mit hämatologischen und soliden Tumoren während unterschiedlicher Behandlungsphasen. Hierzu muss ein spezieller Fragebogen (FBK-R10) von den Patienten beantwortet werden.

EDIUM

Zielsetzung der Studie
Die EDIUM-Studie („Ergebnisqualität bei Darmkrebs: Identifikation von Unterschieden und Maßnahmen zur flächendeckenden Qualitätsentwicklung“) vergleicht die Lebensqualität nach der Behandlung bei Darmkrebs bundesweit. Die Ergebnisse der Studie sollen dabei helfen, das Leben mit Darmkrebs in Deutschland zu verbessern.

Wer kann teilnehmen?
Teilnehmen können Patienten mit bösartigen Tumoren des Dickdarms und des Mastdarms in allen Stadien der Erkrankung. Die Teilnehmer werden anhand eines international anerkannten Fragebogens (EORTC QLQ-30 und QLQ-C29) nach ihrem allgemeinen Wohlbefinden und Ihrer körperlichen Fitness, nach psychischen Beschwerden und körperlichen Problemen vor der Therapie und 12 Monate nach Beginn befragt.

Nachsorge

In den ersten zwei Jahren nach der Operation eines Darmkrebses treten 80 Prozent aller Rückfälle (so genannte Rezidive) auf, nach mehr als fünf Jahren werden fast keine Rückfälle mehr beobachtet. Deshalb sind in dieser ersten Zeit regelmäßige Nachuntersuchungen notwendig. Die Häufigkeit der Nachuntersuchungen hängt zusätzlich davon ab, in welchem Stadium der Tumor beim Zeitpunkt der Erstoperation war.

Als Patientin oder Patient im Darmzentrum Marl erhalten Sie bei Ihrer Entlassung einen speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen persönlichen Nachsorgepass. Er enthält alle aktuellen Daten, die als Information für Ihre nachbehandelnden Ärzte dienen. Und er lässt Platz, damit Sie Ihre individuellen Nachsorge-Ergebnisse dort eintragen können.